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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 76

1907 - Leipzig : Freytag
76 Kaiser den Schweden kein Heer mehr entgegenzustellen. In seiner Not wandte er sich an Wallenstein. Daraus hatte dieser nur gewartet. Aber trotzdem lie er den Kaiser lange bitten. Dann stellte er sogar Bedingungen. Erst als diese erfllt waren, lie er wieder die Werbetrommel rhren. Scharenweise strmten die Soldaten zu Wallensteins sieggewohnten Fahnen, wo sie reiche Beute und ein lustiges Leben zu finden hofften. Mit seinem neuen Heere zog Wallenstein gegen Gustav Adolf. Bei Ltzen kam es zur Schlacht zwischen den beiden grten Feldherren jener Zeit. Gustav Abb. 36. Lagerleben. (Originalzeichnung von August Patek.) Adolf fiel, aber die Schweden siegten. Wallenstein zog sich nach Bhmen zurck und hielt ein strenges Strafgericht der Soldaten und Offiziere. Dann sah er unttig zu, wie die Schweden den Kaiser bedrngten. Als dieser ihn zum zweitenmal absetzen wollte, sann er auf Verrat. Er wollte zu den Schweden bergehen, um vielleicht mit ihrer Hlfe König von Bhmen zu werden, und glaubte der Ergebenheit seiner Offiziere sicher zu sein. Aber fast alle fielen von ihm ab. Als er sich in Eger mit den Schweden vereinigen wollte, wurde er auf Anstiften des Obersten Buttler ermordet (1634). Er fiel als Opfer seines ungebndigten Ehrgeizes.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 23

1907 - Leipzig : Freytag
23 und er seine Freiheit wieder erlangt hatte, bemannte er schnell mehrere Schiffe, holte die Seeruber ein, nahm ihnen erst das Geld wieder ab und lie sie dann alle ans Kreuz schlagen, wie er ihnen angedroht hatte. Die Haupteigenschaft Casars war ein unersttlicher Ehrgeiz. Als er einst auf der Reise nach Rom an einem kleinen, armseligen Stdtchen vorbeikam, warf einer seiner Begleiter die Frage auf, ob hier auch wohl Neid und Streit unter den Einwohnern herrsche. Ganz gewi", ant-wortete Csar, ich wenigstens mchte lieber in diesem Stdtchen der Erste als in Rom der Zweite sein." Und als er einst eine Bildsule Alexanders des Groen sah, rief er schmerzlich aus: Dieser Held hatte in meinem Alter schon die Welt erobert, und ich habe noch nichts ge-tan." Casars Kriege. Um sich der Re-gierung des Staates zu bemchtigen, schlo Csar mit zwei anderen einflureichen Man-nern, mit Pomp ejus und mit C r a s s n s, einen Bund; dieses Bndnis nennt man Trinmvi-rat, d. h. Dreimnner-bund. Crassns fand in einer Schlacht gegen ein wildes morgenlim- *a disches Reitervolk seinen Tod. Pompejus blieb schlauerweise in Rom. Csar zog mit einem Heere nach Gallien, dem heutigen Frankreich. Er drang bis in das Elsa vor und besiegte in der Gegend von Mlhausen ein germanisches Heer unter Ariovist. Dann unterwarf er nach einem achtjhrigen Kampfe ganz Gallien und machte das Land zu einer rmischen Provinz. Unterdessen war die Freundschaft mit Pompejus erkaltet. Denn dieser trachtete selbst nach der Alleinherrschaft und war neidisch auf die Erfolge Casars. Er stellte die Forderung, da Csar sein treues Heer entlassen sollte. Da ward Csar zornig; er rief: Der Wrfel ist gefallen!" und setzte der die Grenze Italiens. Pompejus erschrak und floh nach

3. Teil 3 - S. 35

1911 - Leipzig : Freytag
35 Lande geworden und man kann daraus ersehen, daß auch, die übrigen nördlichen Küstengebiete Afrikas ebenfalls unter europäischer Leitung sich wieder empor- arbeiten können. Die Kolonie hat ziemlich viel Eisenerzbergbau, baut viel Wein und führt Erzeugnisse aus Haifagras aus. Am Meere liegt die Hauptstadt Algier (sprich: Alschîer, franz. Alger — r stumm) inmitten fruchtbarer Gärten und Äcker, von denen Getreide und frühe Gemüse ausgeführt werden. Auch die beiden anderen Provinzen von Algerien heißen nach ihren Hauptstädten: Oran (â) und Constantine (î). c) Der östliche Teil, der von einem Bey (d. i. Fürst) beherrschte, aber unter französischem Schutze stehende Staat Tunis (û) war zur Römerzeit eine der größten Kornkammern und auch politisch ein wichtiges Land. Später ist es zurückgegangen, weil man die künstliche Bewässerung vernachlässigte, aber unter französischer Fürsorge beginnt es sich wieder zu entwickeln. Die Hauptstadt Tunis ist die schönste der alten Berberstädte. In der Nähe hegen die unbedeutenden Trümmer der einstigen Weltstadt Karthago. Wegen der Lage an einer vorspringenden Küste gegenüber Sizilien bestand hier stets ein bedeutender Hafenplatz und wird das Land stets seine Verkehrsbedeutung behalten. Die jetzige Ausfuhr beschränkt sich auf Datteln und öl. d) An das Atlasgebiet stößt das Hochland von Barka (ár). Hier ist die Benetzung noch geringer als in den Atlasländern, und stellenweise tritt die Wüste bis an das Meer heran. Wo aber der Winterregen größere Niederschläge bringt, finden sich große Weidegebiete und in den höheren- Lagen sogar Wälder. In den Oasenstrichen werden viele Datteln, an der Küste Ölbäume angebaut. Das Hochland wird von zwei türkischen Provinzen eingenommen, Barka und Tripolis (tri), wozu noch die Oasenlandschaft Fessan (â) kommt. Die an der Küste gelegene Hauptstadt Tripolis ist der wichtige Ausgangspunkt der Karawanen, die über Mursuk (úr), die Hauptstadt von Fessan, zum Tsadsee und nach Timbuktu (tú) führen. b) Die Sahara. 1. Bestandteile. Die Sahara (sá), d. i. Wüste, erstreckt sich quer durch ganz Nordafrika und ist die größte Wüste der Erde. Ihren kleineren östlichen Teil bezeichnet man als Libysche Wüste (siehe farbige Tafel I) und jenseits des Nil als Arabische Wüste. Sie besteht aus Sand- und Kalksteinhöhen, die von Granit- gebirgen durchzogen sind. Im W. ist sie reich an Flugsand und Wanderdünen, während sich in der Mitte das Gebirgsland von Tibesti (é) bis zur Höhe unserer höchsten deutschen Gipfel erhebt. 2. Klima. Hier kommt infolgedessen auch Regen vor, der sonst dem ganzen Wüstenstriche fehlt. Diese Armut an Feuchtigkeit erklärt sich daraus, daß fort- während trockene Winde über die Wüste hinstreichen. Aber unter der Oberfläche der Erde liegt eine Schicht von Grundwasser, die an manchen Stellen zutage tritt und dann eine Quelle oder einen Brunnen speist, um den herum sich ein reiches Pflanzenleben, eine sogenannte Oase (â, d. i. Rastort), entwickelt. Dattelbäume, die mit ihren Wurzeln tief in die Erde hineinreichen, auch anderes Obst und sogar Getreide und Wein, kommen in den Oasen vor. Im ganzen rechnet man die Summe der Oasen auf fast ein Fünftel der gesamten Fläche. Die eigentliche Wüste wird von Tieren nicht belebt, nur der Strauß und die 3*

4. Teil 3 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 regen unter W"asser gesetzt, ist gut angebaut und mit Getreide, Zuckerrohr, Baum- wolle und Hülsenfrüchten angepflanzt. (Fig. 11.) Die seitlichen Streifen sind ein Opfer der Trockenheit, soweit sie nicht künstlich bewässert sind. Die Bewohner von Nubien sind hamitischer Abstammung und gehören größtenteils der mohammedanischen Religion an. Nubien steht unter ägyptischer Herrschaft. 3. Ägypten, das Schwemmgebiet des unteren Nil, ist in früher Zeit zu hoher Kultur gekommen, soweit es nicht von den Sandwehen der Libyschen und Arabischen Wüste überdeckt wird. Der Uferstreifen ist seit alters sehr gut angebaut, war Fig-. 10. Stromschnellen. (Nach einer Photographie.) stets eine Kornkammer der Mittelmeerländer und erzeugt auch jetzt noch viele Früchte, die nach Europa ausgeführt werden. Besonders ist die Erzeugung von Baumwolle und Hülsenfrüchten hervorragend. Auch Ägypten wird von Hamiten bewohnt; die Ackerbauer bezeichnet man als Fellachen; in einigen Teilen haben sich Christen vor dem Ansturm des Islam erhalten, die sogenannten Kopten. Ägypten ist dicht bevölkert und wird von einem Khediv(î) regiert, der als Vizekönig des türkischen Sultans gilt. Es bezahlt der Türkei zwar Tribut, steht aber unter dem Einfluß der Engländer. Die Hauptstadt ist das am Beginn des Nildeltas gelegene Kairo (á), die größte Stadt von Afrika. In seiner Nähe

5. Teil 3 - S. 78

1911 - Leipzig : Freytag
78 Spaniern gekauft und ein Teil der^Samoainseln durch Verträge mit England und der Union hinzugefügt. Çl [• yj I. Deutsch-Südwestafrika. 1. Lage, Größe, Grenzen. 1882 erwarb der Bremer Kaufmann Lüderitz einen Küsten streifen bei Angra Pequeña (pekêna), der bald unter deutschen Schutz gestellt wurde. 1890 wurden die Grenzen der Besitzung festgesetzt, die seitdem den Namen Deutsch-Südwestafrika führt. In der ersten Zeit waren viele Kämpfe mit den Eingeborenen zu bestehen, besonders gegen die Hottentoten, die von Major Le ut we in besiegt wurden. Die Besitzung hat eine Größe von über 800 000 qkm und erstreckt sich zwischen dem Kunene (êne) und dem Oranjeflusse (â) über 1000 km lang. Sie grenzt an Portugiesisch-Angola (ô) und an die englische Kapkolonie und reicht im Hinterlande bis zum Sambesi (ê). Ein Küstenstreifen von 15 km gehört zur englischen Walfischbai. Die Küste ist ungegliedert, hat eine starke Brandung und keine Häfen und leidet ebenso wie die Walfischbai unter starker Versandung. 2. Senkrechte Gliederung. Nach N. erstreckt sich ein mittleres Hochplateau, das sich ostwärts zur Kalahgiristeppe (hâri) abdacht und eine mittlere Höhe von 1500 m besitzt. Der Boden ist reich an Kupfererzen, an Blei, Gold, Graphit und Edel- steinen, besonders Diamanten. 3. Bewässerung. Die großen Grenzflüsse, der Oranje (â) und Kunene (nêne), führen stets Wasser, sind aber wie alle afrikanischen Flüsse wegen ihrer Wasser- fälle für den Verkehr nicht brauckbar. Im Innern befindet sich eine große Menge von Regenbecken und Salzbecken ohne Abfluß. Eine Anzahl von heißen Quellen mit einerwärme von 50 bis 70° wird seit alters zu Heilzwecken benutzt. 4. Klima und Erzeugnisse. Das Gebiet steht unter dem Einflüsse einer kalten Meeresströmung, die es bewirkt, daß das Land arm an Niederschlägen und die Küste fast nur von Nebeln befeuchtet ist. Man unterscheidet eine heiße Regenzeit vom Oktober bis zum April und eine kühle Trockenzeit. Die Wärme steigt im November bis zu 38°. In gesundheitlicher Beziehung verhält sich das Land sehr günstig. Reich ist die Tierwelt, aber es ist bereits sehr viel Wild abgeschossen worden. Antilopenarten sind in großer Menge vorhanden. Der früher wild vorkommende Strauß wird jetzt in Farmen gezüchtet. Die Wanderheu- schrecke ist ein sich häufig einstellender Feind der Felder. 5. Bewohner, Ortschaften. Die Bevölkerung beträgt 200 000 Einwohner, wovon einige Tausend Deutsche sind. Nach dem Klima und den Erzeugnissen eignet sich die Besitzung gut als Ansiedlungkolonie, namentlich zur Viehzucht. Die Bewohner bestehen 1. aus den Resten einer zwerghaften Urbevölkerung, den hellfarbigen Hottentotten und den die Steppe bewohnenden Buschmännern. Die Hottentotten haben einige Kultur erreicht, kleiden sich halb europäisch und betreiben Viehzucht. Die Buschmänner sind ein Zerrbild der Hottentotten. Sie nähren sich von Wurzeln und allem Eßbaren und gewinnen ihre Nahrung als Jäger und Fallensteller. 2. Die Bastards sind Mischlinge von Eingeborenen und Europäern und leisten als Viehzüchter und Ackerbauer sowie als Kaufleute Vorzügliches.

6. Teil 2 - S. 6

1911 - Leipzig : Freytag
6 Richtung gegeben, welche die allmähliche Aufschließung des Erdteiles "nach W. hin erleichterte. Die Glieder, sowohl die Inseln wie die Halbinseln, sind größtenteils gebirgig. Die Mittelhöhe des Erdteiles beträgt nur etwa 300 m, und im Vergleich mit Asien finden wir den Vorzug, daß Europa nicht wie jenes Hoch- länder aufweist, die von Randgebirgen umschlossen und deshalb unzugänglich und dürr sind. Kein Landgebiet des Erdteiles ist von Natur abgeschlossen. Die Gebirge sind meistens sehr reichlich geschartet und stellen dem Verkehr kein größeres Hemmnis entgegen. Nur wenige Stellen des Hochgebirges reichen in das Gebiet des ewigen Schnees empor. 6. Flächengliederung. Man unterscheidet in dem Erdteil zwölf natürliche Teile: die Britischen Inseln, die Skandinavische Halbinsel, die Balkanhalbinsel, die Apenninhalbinsel, die Pyrenäenhalbinsel, die Flachländer von Rußland, Deutschland und Frankreich, die Mittelgebirge von Österreich, Deutschland und Frankreich und das Hochgebirge der Alpen. Zwei Drittel des Ganzen ent- fallen auf das Tiefland, das größtenteils dem Rumpfe angehört. 7. Bewässerung. Die Bewässerung des Gebietes erfolgt, der Abdachung des Geländes entsprechend, i,m, allgemeinen nur nach zwei Seiten, nach S. und nach N. Die Wasserscheide zwischen beiden Gebieten liegt nicht hoch, so daß mit Leichtigkeit Kanalverbindungen hergestellt werden können. Große Ströme konnten sich naturgemäß nur in dem großen östlichen Tiefland ent- wickeln. Hier und auch in einigen Teilen des W. fließen die Ströme nach ver- schiedenen Richtungen nahe aneinander, so daß man sie leicht miteinander durch künstliche Wasserstraßen verbinden konnte. Nur wenige Flüsse sind für die Schiffahrt ungeeignet. Viele von ihnen werden aus Gletschern oder durch die Schmelzwasser des im Winter gefallenen Schnees, auch während des Sommers, genügend gespeist. Nirgends hat Europa Wüste, nur im 0. vereinzelte Steppen- gebiete. Der Erdteil ist reich an Seen, die sich besonders im Kranze um die Ostsee herum und zu beiden Seiten der Alpen anhäufen; großenteils sind sie als Reste beziehungsweise Folge der Alpenvergletscherung zurückgeblieben und die meisten von ihnen bilden einen schönen Schmuck der Landschaft. 8. Klima. Das Klima Europas ist sehr günstig. Nirgends kommt tropische Hitze vor, die den Menschen erschlafft, und ¿ fast^nirgends finden^wir Eiswüste, die der Ausbreitung des Lebens eine Grenze zieht. Das Klima ist abhängig vom Atlantischen Ozean, von dem die Niederschläge stammen und woher im größten Teile des Jahres die Winde wehen. Es ist besonders wertvoll, daß in der kühleren Jahreszeit die Windrichtung vorwiegend Sw. ist, wobei die Luft über den warmen, die Westküste unseres Erdteiles bespülenden Golfstrom herstreichen muß und Wärme und Feuchtigkeit über die Landmasse hinführt. Der Grund für diese regelmäßige Richtung der Winde liegt darin, daß bei den Kapverdischen Inseln sich ein Hoch des Luftdruckes und bei Island ein Tief findet. Im allgemeinen hegt der Erdteil zwischen den Isothermen von 0° und von 20° und ist wärmer, als er gemäß seiner Entfernung vom Äquator sein müßte. Die kälteste Gegend im nordöstlichen Rußland hat — 6°, die wärmste im südlichen Spanien + lö1^0. Der Unterschied zwischen dem wärmsten und kältesten Monat beträgt durchschnittlich 20°, steigt aber im 0. auf 30°, während er im W. und S. auf 15° herabsinkt.

7. Teil 2 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 4000 m. Sie sind durch eine ziemlich nahe an den Meeresspiegel heranreichende flache Schwelle getrennt, auf der sich die Insel Sizilien erhebt und die Europa mit Afrika durch Land verbinden würde, wenn das Meer nur um wenige 100 m fiele. 2. Temperatur. Die Wärme des Meeres beträgt an der Oberfläche bis zu 27° und auch das ganze Meer ist bis in seine Tiefen verhältnismäßig warm. Da es stark verdunstet, kommt eine regelmäßige Strömung, die aber wegen der geringen Tiefe der Meeresstraße nur warmes Wasser hinzuführen kann, durch die Gibraltarenge aus dem Atlantischen Meere nach 0. Dadurch wirkt das^Mittel- meer auf seine Umgebung erwärmend ein. Die mittlere Wärme beträgt an seinen Küsten etwa 16°, im Januar 9° und im Juli 25°. Also ist der Wärmeunterschied gegen Süddeutschland im Winter bedeutend größer als im Sommer. Der kälteste Monat hat in Lissabon 10°, in Neapel 9°, in Athen 8°, während der heißeste Monat in Lissabon 20°, in Neapel 25° und in Athen 27° zeigt. Es folgt daraus, daß die Küstenländer des Mittelländischen Meeres nach O. zu allmählich binnenländi- sches Klima mit schärferen Gegensätzen zwischen Sommer und Winter haben. 3. Einfluß des Meeres auf das benachbarte Land. Der Regen ist infolge der eigentümlichen Erwärmung des Meeres und der eigentümlichen Druck- verteilung in der Südhälfte fast vollständig auf den Winter beschränkt. Daher kommt die große Klarheit der Luft, durch die Südeuropa namentlich im Sommer vor allen europäischen Ländern ausgezeichnet ist. Im N., besonders im No. des Mittelmeeres treten mehr Frühlings- und Herbstregen auf. Die Folge der Sommerdürre ist an den Gewächsen wahrzunehmen. Vor der Hitze schützen sie sich dadurch, daß sie sich möglichst in den Boden ver- kriechen oder im Boden ausdauern; deshalb finden wir dort sehr viele Knollen- gewächse, Zwiebelgewächse und ausdauernde Gräser. Andere Pflanzen schützen sich gegen die Verdunstung durch die Verdickung ihrer Blätter, so z. B. die in dem Gebiete eingebürgerten Agaven und Opuntien, und wieder andere entwickeln dickhäutige Lederblätter, wie die Myrte und der Lorbeer. Die eigentümliche Pflanze des Mittelmeeres ist der Ölbaum, der sich vor der Winterkälte scheut und die Sommerdürre liebt. Das warme Klima wirkt auch auf die Tierwelt ein, namentlich ist das Ge- biet reich an Reptilien. Eine besondere Bedeutung haben das Mittelmeer und seine Inseln auch für die Zugvögel des nördlichen Europa, die dort ihren Winter zubringen oder auf ihrem Fluge nach Afrika einen Ruhepunkt suchen. 4. Geschichte des Mittelmeeres. Wie aus der Karte ersichtlich ist, hat das Mittelmeer eigentümliche Küstenströmungen, die zwar einerseits zur Versandung mancher Flußmündungen geführt, aber andererseits den Verkehr in alter Zeit sehr erleichtert haben. Mit den Strömungen zogen schon die alten Völker an den Küsten weiter, um, wie die Phönizier, die Purpur- schnecke oder, wie die Griechen, den Thunfisch an entlegeneren Gestaden aufzusuchen. Besonders haben die Phönizier einen großen Küstenstreifen mit ihren Pflanzstädten besetzt, so daß zeitweise das ganze Mittelländische Meer bis an die Säulen des Herakles (Straße von Gibraltar) unter phönizischem Ein- flüsse stand. Den Römern gelang es in jahrhundertelang währendem Kampfe, die Herrschaft des mächtigen Karthago, einer phönizischen Kolonie und zeitweise der reichsten Stadt der Welt, zu brechen und das Meer für die Fnropäer zuerobern.

8. Teil 2 - S. 34

1911 - Leipzig : Freytag
34 fast alle aus der Mitte des Landes und strömen von dort nach allen Seiten auseinander; die nach S. gerichteten erreichen ihr Ziel durch einen eigentümlichen Knick ihres Laufes. Sie alle haben riesige Wasser mengen, die besonders zur Zeit der Schneeschmelze auf lange Zeit hin für den Verkehr vollkommen ausreichend sind, können leicht miteinander verbunden werden, haben aber den Nachteil, daß sie einen großen Teil des Jahres hindurch mit Eis bedeckt sind. Immerhin bilden sie vorzügliche Verkehrswege. Der größte von ihnen und zugleich der größte Strom von Europa ist die Wolga (d. i. der Große Fluß). Sie empfängt zwei große Nebenflüsse, die Oka (spr. : Oka) und die Kama und mündet mit einem großen Delta in das Kaspische Meer. Ihre und des gleichfalls ins Kaspische Meer mündenden Uralflusses Wassermassen reichen aber nicht aus, um die verdunsteten Wasser mengen wieder zu ersetzen; deshalb liegt der Spiegel dieses größten Binnen- sees der Erde 26 m unter dem des Mittelländischen Meeres, und ein breiter Küsten- streifen bildet eine unter dem Meeresspiegel liegende große Senke, eine sogenannte Depression. In dieser befinden sich größere und kleinere Salzseen. Der zweit- größte Fluß ist der in das Schwarze Meer mündende Dnjepr (é), der durch seine Nebenflüsse mit der Weichsel in Verbindung steht. An seinem Zuflüsse Pripet (i) dehnen sich große Moorstrecken, die Rokitnosümpfe(i), aus; im Oberlaufe bekommt er als Zufluß die in der Geschichte bekannt gewordeneberesina (ré). Nach S. strömen ferner der Dnjestr (é) und ..der Bug in das Schwarze Meer und der Don in das flache Asowsche (óf) Meer. In das Baltische Meer ergießen sich der Njemen (é, d. i. der Deutsche Fluß), der auf deutschem Gebiete den Namen Memel führt, die Düna und die Newa. Die in das Weiße Meer fließenden nördlichen Ströme, die Dwina (á) und die Petschora(ó), liegen in einer so kalten Gegend, daß sie nur einen kurzen Teil des Jahres hindurch für die Schiffahrt in Betracht kommen. Große Seebecken ziehen sich von dem Finnischen Meerbusen herüber zum Weißen Meere. Die beiden größten, der Ladogasee (á) und der Onegasee (é) sind mit- einander durch einen Flußlauf verbunden, stehen durch die Newa mit der Ostsee und durch einen Kanal mit der Wolga in Verbindung. Der südwestlich von ihnen gelegene Peipussee hat ebenfalls einen Abfluß zum Finnischen Meerbusen. Nördlich davon liegen zahllose Seen, so daß man Finnland als das Land der tausend Seen bezeichnet hat. 6. Klima. Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Sommer und Winter, da die mildernde See ziemlich weit entfernt liegt. Der nördliche und der mittlere Teil bekommen ausreichende Niederschläge. Nach So. zu reicht der Regen für zusammenhängenden Baumwuchs nicht mehr aus; deshalb finden sich dort große Steppengebiete, die teilweise als Weide, teilweise auch noch für den Getreidebau benutzt werden. 7. Pflanzen- und Tierwelt. Mittelrußland hat große Wälder, in denen die Eiche und auch die Linde weit verbreitet ist. Das nördliche Rußland trägt hauptsächlich Birken und Nadelbäume. In dem an das Polarmeer grenzenden Teile ist der Boden fortwährend gefroren, so daß nur im Sommer, wenn die Oberfläche aufgetaut ist und sich ein Sumpf gebildet hat, Flechten und küm- merliche Moose gedeihen können. Die Eissteppe bezeichnet man als Tundra (u). Rußland hat im S. und in der Mitte ein ausreichend großes Gebiet für den Getreidebau und für Wälder. Während das mittlere Rußland viel Holz ausführen kann, ist Südrußland, namentlich das Gebiet der sogenannten „Schwarzen Erde ,

9. Teil 1 - S. 16

1911 - Leipzig : Freytag
16 gebirge eine Land.sch.olle, die stehen geblieben ist, während benachbarte Schollen abgesunken sind, und als Kammgebirge eine Bergreihe, die durch Faltung ent- standen ist. Wenn von mehreren Seiten Täler in das Gebirge eingreifen, entsteht eine Scharte, die man als Joch oder Paß bezeichnet, wenn man den Kamm dort über- schreiten kann. Gelingt es einem Wasserlauf, einen Bergzug ganz zu durchbrechen, so spricht man von einem Durchbruchstal oder Quertal, im Gegensatze zu den breiteren und gewöhnlich älteren Längstälern, die einen Bergzug nach seiner Längs- richtung begleiten. Einen ganz schmalen Durchbruch eines Baches zwischen hohen Felswänden bezeichnet man als eine Klamm oder Klause. Vom Fuße des Gebirges zu den Gipfeln steigt das Gelände nicht gleichmäßig an; der Böschungswinkel wird gewöhnlich überschätzt; schon eine Steigung von 30° ist schwer gangbar; Gehänge von mehr als 60° sind selten. Versuche mit dem Sturmlaufbrett Winkel von 30°, 45°, 600 herzustellen und das Brett zu ersteigen ! Miß die Böschung von Straßen und Dämmen! Um die Höhe eines Berges zu messen, kann man das Barometer benutzen, oder man verwendet den Winkel, unter dem der Gipfel erscheint, zur Berechnung. Da das Wasser in großen Höhen bei einer niedrigeren Temperatur als 100° kocht, kann man auch aus dem Siedepunkte des Wassers die Bergeshöhe berechnen. 13. Tiefland. Für den Menschen haben die Gebirge, weil sie dem Verkehr hinderlich und wegen ihrer Kälte pflanzenarm sind, weniger Wert als das Tiefland. Hier benutzt der Mensch den Boden für den Land- und Gartenbau und für gewerbliche Tätigkeit. Für die Bebauung des Bodens kommt seine Erwärmbarkeit, sein Verhalten gegenüber dem Wasser und seine Zusammensetzung in Betracht. Die Unterschiede gegenüber der Wärme sind gering und hängen meist von dem Feuchtigkeitsgehalte und der Farbe ab, aber beispielsweise erwärmt sich Schiefer, Basalt und mancher Sandstein viel mehr als andere Gesteine und man legt aus diesem Grunde Dachschiefer in die Weinberge. Ob der Boden viel oder wenig Feuchtigkeit aufnimmt, ob er Wasser durchläßt oder nicht, ist von großer Bedeutung, denn die Pflanzen verhalten sich der Be- wässerung gegenüber sehr verschieden, verlangen teilweise einen sehr feuchten Standort und teilweise einen fast ganz trockenen Boden. Sind doch schon die Gras- arten verschieden, je nachdem sie auf einem trockenen oder feuchten Acker, auf einer süßen oder sauren Wiese, im Bruch, Sumpf oder Moor oder auf der Geest und in der Heide wachsen. Die Zusammensetzung des Bodens ist für die Kultur des Landes sehr wichtig. Ob die Bestandteile feiner oder gröber sind, kommt für den Frost in Betracht, der die Ackerkrume lockert. Zwischen dem trockenen, losen, leichten und leicht erwärmbaren Sand, der nur wenigen Pflanzen Nahrung zu bieten vermag, und dem fetten, nassen, deshalb kalten und schwierig zu bearbeitenden Ton steht der aus beiden gemischte Lehm, der magerer als der Ton und fruchtbarer als der Sand ist, in der Mitte. Wesentlich ist ferner der Kalkgehalt, der dem lehmigen Mergel seinenwert verleiht, und das Vorhandensein von verwesenden Stoffen, auf dem die Frucht-

10. Teil 1 - S. 13

1911 - Leipzig : Freytag
Ib An anderen Stellen unterwühlen die Wellen den Strand und bröckeln Felsen ab, oder sie bedrohen nut Überflutung solche Landstriche, die tiefer als der Meeres- spiegel liegen, sogenannte Depressionen, so daß der Mensch durch Deichbauten das Land schützen muß. Im Meere gibt es oberflächliche und untermeerische Strömungen, die teilweise durch den Wind hervorgerufen werden, teilweise dem Ausgleiche des kalten und des warmen Wassers dienen. Fig. 8. Düne auf der Kurischen Nehrung. (Nach einer Photographie von Gottheil und Sohn in Königsberg.) Das Klima der Küstenländer wird häufig von kalten oder warmen Meeres- strömungen beeinflußt, sowohl hinsichtlich der Wärme als auch bezüglich der Niederschläge. Aus den Polargegenden kommt Treibeis (Fig. 9) in wärmere Gegenden, anderseits bringen Meeresströmungen Treibholz in arktische Länder, wo sonst kein Holz vorkommt. Die Meere sind verschieden tief. Bis zu 200 m Tiefe rechnet man die Flachsee, darüber hinaus die Tiefsee ; bei Messungen hat man Tiefen über 9000 m gefunden. Zur Küste steigt der Meeresboden meist sehr allmählich an; Flachküsten können der Schiffahrt gefährlich werden, während sich an Steilküsten gewöhnlich die besten Anlegplätze und Häfen befinden. Aus der Tiefe ragen Bodenschichten hoch empor und das darüber befindliche Wasser hat dann nur eine geringe Tiefe; solche Stellen heißen Untiefen. Felsmassen, die vom Meeresgrunde bis an oder über die Wasserfläche reichen, heißen Klippen.
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